Vielleicht reagiere ich ja zu empfindlich und die Berichterstattung um den Ehec -Keim hat mich sensibilisiert, aber ich finde das Einkaufsverhalten einiger Mitbürger doch sehr merkwürdig. Heute hat es mich so gestört, dass ich eine Verkäuferin informierte.
Das sich in der Obst- und Gemüseabteilung des hiesigen Lidl an den ausgelegten Waren hemmungslos bedient wird ist ja schon ein gewohntes Bild. Heute war es mir einfach zuviel.
Da gab es Erdbeeren im 500g Pack in der Plastikschale in Folie verschweißt.
Eine orientalisch aussehende, junge Frau, adrett und sauber gekleidet, aber mit 2 überaus quengeligen und schmutzigen kleinen Jungs, reisst eine der Packungen ungeniert auf und probiert mit ihren Kindern die Erdbeeren. Die Buben öffnen nach mütterlichem Vorbild noch 2 weitere Schälchen und bedienen sich. Insgesamt werden 5! der Verpackungen aufgerissen, die Erdbeeren betatscht, aus jeder Schale ein, zwei Früchte gegessen. In den Einkaufskorb wandert schließlich ein unversehrtes Schälchen. Ich finde solches Verhalten schon sehr befremdlich, sage aber noch nix, sondern suche meine Waren zusammen. Dabei komme ich an der Auslage mit den Weintrauben vorbei. Dort stehen 2 Asiaten und bedienen sich an den Weintrauben. Auch hier wird letztendlich ein Beutel mit nicht übergefressenen Früchten in den Korb gelegt, die angegessen Trauben blieben liegen. Ein deutsches Paar muss unbedingt jede der etwa 10 ausgelegten Galia Melonen mehrmals hochheben, beriechen und beäugen um dann doch die Nektarinen zu nehmen, die natürlich auch alle einzeln in der Netzverpackung betastet wurden.
Jetzt war ich schon ziemlich angeätzt. Aber ich sagte noch nichts. Auf dem Weg zur Kasse sah ich die muslimische Mutter mit ihren knatschigen Buben wieder. Sie stand vor einem der Verkaufskörbe in denen Baumwollbettwäsche angeboten wurde. Alles eine Qualität aber in verschieden Druckdesigns. Nacheinander öffnete sie jede der Haftverschluß-Plastikverpackung, befühlte die Bettwäsche ausgiebig, schloss die Verpackung wieder und legte sie zurück. Nach der 5. oder 6. Verpackung habe ich sie gefragt, warum sie das macht? Ich fände das unhygiensch und vor allen Dingen unnötig. „Nicht verstehn deutsch!“ war ihre Antwort, die Jungen kicherten .
Ich informierte eine Verkäuferin, die die Frau wirklich freundlich darum bat doch nicht jede Verpackung zu öffnen.
Einige Minuten später, an der Kasse, sprach mich die bewusste Dame dann in einem sehr unfreundlichen Ton an: „Na hatte jez medalja vadint? (na, hast du dir jetzt eine Medaille verdient?)“ begleitet von einem vernichtenden Blick. Ich brauchte einige Sekunden um sie zu verstehen, dann erklärte ich ihr freundlich, wie unerhört und frech ich ihr Verhalten fand. Ich hab mich wirklich nur noch mühsam beherrscht, innerlich hab ich gekocht, denn sowohl die Verkäuferin, wie auch ich hatten betont freundlich zu ihr gesprochen.
Ich finde das Antatschen und „satt“probieren von Obst und Gemüse im Discounter eh schon grenzwertig und ekelhaft. Zumal, wenn, wie in diesem Fall bei den Erdbeeren, geschlossenen Verpackungseinheiten, die ja wohl u.a.ein solches Verhalten auch verhindern sollen, aufgerissen werden. Bei der Bettwäsche fand ich es einfach nur gruselig, obwohl die ja gewaschen wird, bevor man sie das erste Mal aufzieht. Einfach die Vorstellung, dass sich Menschen daran die Finger abwischen und die Verpackung wieder schließen, ekelt mich in Zeiten von EHEC- Bakterien und Noro-Virus.
Beide Erreger werden überwiegend durch Schmierinfektion übertragen.
Da werden tonnenweise Salatköpfe und Gurken entsorgt, weil sie, auch gewaschen, keiner mehr essen will, aber Erdbeeren, Kirschen, oder Weintrauben usw. im Supermarkt stecken sich viele mal eben im Vorbeigehn in den Mund. Nicht nur das sich der Nascher an dem ungewaschenen Obst infizieren könnte , nein, jeder Infizierte gibt die Keime auf diesem Weg ja auch weiter auf das Obst.
Wenn ich dann daran denke, dass sich beweisbar eh nur sehr wenige Leute wirklich die Hände gut waschen wenn sie auf dem stillen Örtchen waren, wirds mir schlecht.
Da können die sich dumm suchen nach der Quelle, die vom Robert-Koch Institut!