Frohe Weihnachten

Frohe Festtage
allen Freunden und Lesern
wünscht euch Anne

Fresco in der Unterkirche S.Francesco in Assisi, 1. Hälfte 14. Jahrhundert

Weihnachtslied

Vom Himmel in die tiefsten Klüfte
Ein milder Stern herniederlacht,
Vom Tannenwalde steigen Düfte
Und hauchen durch die Winterlüfte,
und kerzenhelle wird die Nacht.

Mir ist das Herz so froh erschrocken,
Das ist die liebe Weihnachtszeit !
Ich höre fernher Kirchenglocken
mich lieblich heimatlich verlocken
In märchenstille Herrlichkeit.

Ein frommer Zauber hält mich wieder,
Anbetend, staunend muß ich stehn,
Es sinkt auf meine Augenlider
Ein goldner Kindertraum hernieder,
Ich fühl`s, ein Wunder ist geschehen.

Theodor Storm

die ganze Seite  des 24. Dezembers findet ihr unter dem Engelbild an der Spitze im Stickypost

23.Dezember


Morgen Kinder, wird’s was geben!


1. Morgen, Kinder, wird’s was geben,

Morgen werden wir uns freu’n!
Welch ein Jubel, welch ein Leben
Wird in unsrem Hause sein!
Einmal werden wir noch wach,
Heissa, dann ist Weinachtstag!

2. Wie wird dann die Stube glänzen
Von der großen Lichterzahl!
Schöner als bei frohen Tänzen
Ein geputzter Kuppelsaal!
Wißt ihr noch, wie voriges Jahr
Es am Heiligen Abend war?

3. Wißt ihr noch die Spiele, Bücher
Und das schöne Schaukelpferd,
Schöne Kleider, woll’ne Tücher,
Puppenstube, Puppenherd?
Morgen strahlt der Kerzen Schein,
Morgen werden wir uns freu’n.

4. Wißt ihr noch mein Räderpferdchen,
Malchens nette Schäferin,
Jettchens Küche mit dem Herdchen
Und dem blankgeputzten Zinn?
Heinrichs bunten Harlekin
Mit der gelben Violin?

5. Wißt ihr noch den großen Wagen
Und die schöne Jagd von Blei?
Unsre Kinderchen zum Tragen
Und die viele Nascherei?
Meinen fleiß“gen Sägemann
Mit der Kugel unten dran?

6. Welch ein schöner Tag ist morgen!
Neue Freuden hoffen wir.
Unsere guten Eltern sorgen
Lange, lange schon dafür
O gewiß, wer sie nicht ehrt
Ist der ganzen Lust nicht wert!

Text: von Martin Friedrich Philipp Bartsch 1770-1833
Melodie: Carl Gottlieb Hering

22. Dezember

Weihnachtslied
von Carl Zuckmayer

Frost klirre Glas!
Eisblumen blühn.
Raureif im welken Gras
Sprüht feurig Grün.

Fuchs, Has‘ und Reh
Hüllt warm das Winterfell.
Bald fällt ein Schnee
Und macht die Nächte hell

hase

Wiesel wird Hermelin.
Dompfaff ans Fenster pickt.
Herr, mach auch ihn
Warm wie von Woll‘ umstrickt.
hermellin
Laut unser Weihnachtswunsch
Beim roten Toddyglas:
Schenk jedem Bettler Punsch
Und jedem Vogel Fraß!

Viel Brüder schweifen weit
In deiner Nacht verirrt.
Schaff uns die Zeit,
Wo jedem Heimat wird.

Schick uns die Not,
Eh‘ unser Herz erschlafft.
Gib täglich Brot Jedem,
der sich’s erschafft.

Schür uns die Freud‘!
Hell brennt die Sonn‘ ins Feld!
All sind wir reiche Leut‘
Auch ohne Geld!

Hilf, daß der rechte Mann
Die rechte Frau sich find‘,
Und segne beiden dann
Ein Krippenkind
herzi

15. Dezember

Im 15. Türchen gibt es heute das sehr wenig bekannte “ Märchen von dem Myrtenfräulein“ von Clemens Brentano.

„Im sandigen Lande, wo nicht viel Grünes wächst, wohnten einige Meilen von der prozellanenen Hauptstadt, wo der Prinz Wetschwuth residierte, ein Töpfer und seine Frau mitten auf ihrem Tonfeld neben ihrem Töpferofen, beide ohne Kinder, einsam und allein. Das Land war ringsum so flach wie ein See, kein Baum und Busch war zu sehen, und es war gar betrübt und langweilig. Täglich beteten die guten Leute zum Himmel, er möge ihnen doch ein Kind bescheren, damit sie eine Unterhaltung hätten, aber der Himmel erhörte ihre Wünsche nicht. Der Töpfer verzierte alle seine Gefäße mit schönen Engelsköpfen, und die Töpferin träumte alle Nacht von grünen Wiesen und anmutigen Gebüschen und Bäumen, bei welchen Kinder spielten; denn wonach das Herz sich sehnt, das hat man immer vor Augen…….=>

14. Dezember

im 14. Türchen findest du nicht nur dieses schöne Gedicht

Heilige Nacht

So ward der Herr Jesus geboren
Im Stall bei der kalten Nacht.
Die Armen, die haben gefroren,
Den Reichen war’s warm gemacht

.

Sein Vater ist Schreiner gewesen,
Die Mutter war eine Magd.
Sie haben kein Geld nicht besessen,
Sie haben sich wohl geplagt.

Kein Wirt hat ins Haus sie genommen;
Sie waren von Herzen froh,
Daß sie noch in Stall sind gekommen.
Sie legten das Kind auf Stroh.

Die Engel, die haben gesungen,
Daß wohl ein Wunder geschehn.
Da kamen die Hirten gesprungen
Und haben es angesehn.

Die Hirten, die will es erbarmen,
Wie elend das Kindlein sei.
Es ist eine G’schicht“für die Armen,
Kein Reicher war nicht dabei.

Ludwig Thoma (1867-1921)

2. Advent

Immer wieder lesenswert:

Der Weihnachtsbrief von Virginia O´Hanlon an Francis P. Church
Erstmals erschienen 1897 auf der Titelseite der „Sun“

Die achtjährige Virginia O´Hanlon aus New York wollte es ganz genau wissen.
Darum schrieb sie an die Tageszeitung „Sun“ einen Brief:
„Ich bin acht Jahre alt. Einige von meinen Freunden sagen, es gibt
keinen Weihnachtsmann. Papa sagt, was in der „Sun“ steht, ist immer wahr.
Bitte, sagen Sie mir: Gibt es einen Weihnachtsmann ??
Virginia O´Hanlon.“
Die Sache war dem Chefredakteur so wichtig, daß er seinen erfahrensten Kolumnisten,
Francis P. Church, beauftragte, eine Antwort zu entwerfen – für die Titelseite der „Sun“…….
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Allen einen vergnüglichen 2. Advent