Ich habe Schwierigkeiten mit meinen Zähnen.
Ich weiss noch, dass ich als 6-jährige jedem, aber wirklich jedem, meine wackelnden Milchzähne zeigte und voller Stolz daran herum spielte , bis ich sie irgendwann los war und meine Mama mich „zahnlose Minka“ rief. Das erfüllte mich mit tiefer Befriedigung, denn irgendwie war Zahnverlust gleichzusetzen mit Erwachsenwerden. Und das sehnte ich herbei.
Nun, im Moment wackeln meine Zähne wieder. Einer so heftig, dass ich seinen Verlust fürchte. Und wieder rattert es in meinem Kopf. Nur diesmal erfüllen mich die Wackelzähne mit weit unschöneren Gedanken. Werden meine Zähne und ich in Zukunft getrennt schlafen? Seh ich meine strahlendes Lächeln demnächst nicht mehr im Spiegelbild, sondern sieht es mir aus dem Coregabad beim Duschen zu? Binden sich die Maden jetzt schon vor Vorfreude ein Lätzchen um wenn ich am Friedhof vorbeigehe?
Tiefbesorgt, eure „zahnlose Minka“