Frühlingstücher und Socken

Ein ganz schön heftiges Frühlingslüftchen hat mir heute das fotografieren dieses blauen Lacetuchs und der anderen Strickergebnisse im Park ziemlich schwer gemacht. Aber jetzt mag ich die Bilder doch gern ansehen.
Das blaue Tuch hat sich das Clairchen zum Geburtstag gewünscht und es war schon ein paar Wochen fertig gestrickt, aber wegen meines Krankenhausaufenthalts noch nicht gespannt. Jetzt ist es 260 cm x 139 cm. Aus 300 g Regia robusta, ist es nach dem Spannen und Dämpfen ganz weich und seidig und fällt wunderschön.

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Ein solches rotes Tuch, aus 450g 100% englischer Shetlandwolle,205cm x 60cm, hatte ich ja vor einigen Wochen schon mal gestrickt. Jetzt hatte ich ein Zweites fertig, das ich gestern beim Spülen und Spannen fast verhunzt habe. Ich hatte nämlich nur noch (zu) wenig Glycerin und habe es deshalb einfach mit einem sehr milden Wollwaschmittel in der Maschine gewaschen. Zu meinem Entsetzen kam es als Einziges der Wollsachen leicht angefilzt heraus. Ich war den Tränen nah, habe es aber sofort mit einem Ölhaarshampoo unter Zusatz der letzten Tropfen Glycerin noch mehrmals gespült, schongeschleudert, und dann gespannt. Heute morgen war es dann, Gott sei Dank, akzeptabel und wieder weich, aber trotzdem deutlich „wolliger“ als das ältere Tuch aus der gleichen Garnpartie. Ich hätte nicht gedacht, dass die Glycerinspülung soviel ausmacht. Was dieses „Anfilzen“ der Wolle nun verursacht hat weiss ich allerdings immer noch nicht genau. Denn das andere blaue Tuch war in der gleichen Wäsche und das ist supertoll geworden.

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Ein paar frühlingsbunte Socken, Gr 40, sind auch noch fertig geworden, aus Regia Stretch, sahen sie sehr österlich am Strauch aus.
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Frühlingsahnung

Frühlingsahnung

Noch trägt er einen Regenhut
zum Cape aus Nebelgrau,
doch drunter blitzen grüngemut
Schneeglöckchenschuhe, schau!

Heute Nacht, da hört ich ihn,
wispern mit Frau Weide
und heute morgen schien
sie mir jung, im Silberkätzchenkleide.

Auch die alte Haselnuss
will es noch mal wissen,
trägt ihren goldenen Hochzeitsschmuck
und lässt sich von ihm küssen.

Die schwarzen Amseln frieren noch
im amtlichen Gefieder,
doch insgeheim, üben sie doch
schon Auferstehungslieder.

Bald schon wird die brache Erde
grüne Knospen zeigen,
dass sie fein gezieret werde
zum Frühlingsblütenreigen

©Anne Varnhorn

schneegl

Mai

blattIn diesen Tagen
blatt


Man weiß nicht , wie man lebt in diesen Tagen,
die so voll Duft und neuer Sonne sind.
Man will die allergrößten Worte sagen
und – lallt nur wie ein frohbewegtes Kind …

Alle Bäume sind in sich versunken,
des Glückes voll; und ganz von Liebe trunken
durchträumen sie das wundersame Fest
des Mutterwissens, das im Raum der Rinde
sich sehnt nach seinem holden Blütenkinde
im leise schaukelnden Geäst.
Alfons Petzold

linie
Zum „Tag der Arbeit“ habe ich ein Frühlingsgedicht von Alfons Petzold, eines Arbeiters, heraus gesucht.
Alfons Petzold wurd am 24.9.1882 in Wien geboren. Der Arbeitersohn mußte trotz gesundheitlicher Schäden schwere Arbeit verrichten. Nach einer Metallschleiferlehre, arbeitete er seit frühester Jugend u.a. als Bauhilfsarbeiter, Kellner, Fensterputzer und Laufbursche. Petzold starb am 26.1.1923 in Kitzbühel/Tirol an den Folgen eines jahrelangen, schweren Lungenleidens.
Ausführliche Information über Leben und Werk des „Arbeiterdichters“ findet man im Projekt Gutenberg

Obiges Gedicht und weitere Gedichte , die sich oft mit dem Leben einzelner Berufe befassen habe ich hier gefunden:

Frühling


Besserwisserschneckis
Lieblingsgedichte

Heute:
zum Thema

„Frühling“

Wir wollen wie der Mondenschein
Die stille Frühlingsnacht durchwachen,
Wir wollen wie zwei Kinder sein.
Du hüllst mich in dein Leben ein
Und lehrst mich so wie du zu lachen.

Ich sehnte mich nach Mutterlieb
Und Vaterwort und Frühlingsspielen,
Den Fluch, der mich durchs Leben trieb,
Begann ich, da er bei mir blieb,
Wie einen treuen Feind zu lieben.

Nun blühn die Bäume seidenfein
Und Liebe duftet von den Zweigen.
Du mußt mir Mutter und Vater sein
Und Frühlingsspiel und Schätzelein
Und ganz mein eigen.

(Elisabeth)Else Lasker-Schüler (1869 – 1945)

schnecki. . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth („Else“) Schüler wurde am 11. Februar 1869 in Elberfeld als jüngstes von sechs Kindern einer assimilierten jüdischen Familie geboren.

Else Schüler war angeblich schon in der Schule, die sie bereits mit 11 Jahren verlassen haben soll, eine Außenseiterin, die sich nicht anpasste und sich für etwas Besonderes hielt.

Als Adolf Hitler Reichskanzler wurde, emigrierte Else Lasker-Schüler in die Schweiz. Am 14. Juli 1938 entzogen ihr die Behörden die deutsche Staatsbürgerschaft. Aber auch in der Schweiz konnte sie nicht bleiben: Im April 1939 musste sie das Land verlassen. Im Alter von 70 Jahren siedelte sie nach Palästina über. Sie starb verarmt und vereinsamt am 22. Januar 1945 in Jerusalem.
Eine äusserst lesenswerte Kurzbiographie über Else Lasker-Schüler und 10 andere Frauen der jüngeren Geschichte findet man hier: Karin Feuerstein-Praßer: „Ich gehe immer aufs Ganze“. 10 Frauenporträts
.

Aschermittwochstrost

Für Geli, ganz besonders heute für WOGS, für alle, die im Aschenkreuz des Aschermittwoch,den Beginn des Osterjubels entdecken können.
(Heute am Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit,als Vorbereitung auf Ostern. Eigentlich dauert es 46 Kalendertage , aber traditionel werden die Sonntage, als „Auferstehungstag“ von der Fastenzeit ausgenommen. )
warten
Das Hoffnungsflämmchenlied
Strophe 1

Ich bin für dich da!

Ich bin für dich da,
wenn du meinst um dich ist nur Dunkelheit.
Ich bin für dich da,
in der Einsamkeit bin ich dein Freund !
wenn du denkst du bist verlassen
und kein Weg führt aus der Nacht,
dann bin ich das
was dich glücklich macht!

Ich bin für dich da,
ich bin in jedem Kinderlachen,
weil Kinder unsere Zukunft sind
Ich bin für dich da

Ich bin für dich da!
Ich schenke dir noch eine Ausicht
wenn du schon vor Tränen blind,
Ich bin für dich da!

Ich steh am Anfang jeden Weges,
in jedem Ende bin ich Neubeginn,
weil ich selbst in erlosch’nem Feuer,
noch ein kleines Flämmchen bin.
Ich bin für dich da,
Ja ich bin da!

Hier liegt ein Mp3 des Liedes,
Danke, Geli

Text und Musik
by © Anne Varnhorn
erschienen 1999
Mira Maro – ein Musikmärchen
bei Deutsche Grammophon/Universal