Zu derselben Stunde traten die Jünger zu Jesu und sprachen: Wer ist doch der Größte im Himmelreich? Jesus rief ein Kind zu sich und stellte das mitten unter sie und sprach: Wahrlich ich sage euch: Es sei denn, daß ihr umkehret und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. {Matthäus.19,14} 19,14
Aber Jesus sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes.
Eines Tages brachte man kleine Kinder zu Jesus, weil er sie segnen und für sie beten sollte. Aber die Jünger wollten sie wegschicken: „Lasst ihn damit in Ruhe!“ Doch Jesus sagte: “Lasst die Kinder zu mir kommen und hindert sie nicht, denn für Menschen wie sie ist das Reich Gottes bestimmt.“ Er legte ihnen die Hände auf und segnete sie. Danach zog er weiter. (Matthäus 19, 13-15, Übersetzung Hoffnung für alle)
„Habt ihr denn immer noch nicht begriffen? Wer nicht wie ein kleines Kind voller Vertrauen zu Gott kommt, dem bleibt das Reich Gottes verschlossen.“ Dann nahm er die Kinder in seine Arme, legte ihnen die Hände auf und segnete sie. (Markus 10, 13-16)
So ihr nicht werdet wie die Kinder!
So hat er das gesagt, der jüdische Zimmermann. Ich persönlich hab das, als Kind schon, als Auforderung ja, fast als Warnung oder gar Drohung verstanden.
Wenn wir nicht mehr staunen können,
das Lachen verlieren,
das Vertrauen in die Liebe,
wenn wir nicht mehr wundergläubig sind,
wenn wir keine kerzenhellen Weihnachtsaugen mehr bekommen über die Freude an einem langersehnten Geschenk,
Aber auch, wenn wir uns nicht mehr fürchten vor dem schwarzen Mann,
dem Ungeheuer im Schrank oder dem kalten Herz des bösen Zauberers,
den Greueltaten der Menschen,
wenn wir kein Mitleid mehr haben mit den gequälten Kreaturen auf dieser Welt, gleich welcher Spezies sie angehörenn,
dann hören wir auf Kinder zu sein.
Wenn uns alle Türen offen stehen
und es weder Geheimnisse noch Tabus gibt,
wenn wir nicht mehr respektvoll sind
und Kriege im Namen Gottes und der Vernunft geführt werden,
dann wird das Kind in uns krank.
Wenn wir keinen Glauben mehr haben, nicht mal mehr den, eben ungläubig zu sein,
wenn wir auf der Karriereleiter ganz noch oben geklettert sind,
wenn alle Träume in Erfüllung gegangen sind
und im hellen Licht der Wahrheit seziert werden,
dann stirbt das Kind, das wir mal waren.
Mit diesem wundergläubigen Kind in uns aber stirbt auch das Wissen, das hinter all den Wolken, Sphären, Planeten, Sonnensystemen und Universen ein Himmel hinter den Himmeln auf uns wartet. Dann vergessen wir, dass uns all diese Realitäten nur im Moment den Blick auf die Ewigkeit verstellen, so wie wir an einem regentrüben Tag kaum glauben können dass schon in ein paar Stunden die Sonne wieder scheinen wird.
Bildquelle: http://www.hebammengemeinschaft.de/neupage/index.htm
Inspiriert durch diesen Blogeintrag von Tom und einen Kommentar vonComprehendere
Danke!
schön, dass ich dir, gemeinsam mit lars, ein wenig anregung geben konnte, um wieder einmal etwas tiefer zu schürfen und den wahren umständen des lebens nachzusinnen. so soll es sein, das bloggen!
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Ich hätte es nicht schöner sagen können.
Wie schön, ein Kind zu sein – und doch wollen alle Kinder nur groß werden… :crazy:
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Liebe Tara-Anne,
ich weine vor Glück beim Lesen Deiner Zeilen.
Ich danke Dir von ganzem Herzen, dass Du diese Zeilen geschrieben und auch gepostet hast. Und ich wünsche mir sehr, dass viele sich von diesen schlichten Worten berühren lassen.
Herzliche Grüße,
Lars
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tja, lach, du bist schuld
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dein Lob ehrt mich sehr, ist ja eigentlich mehr dein Thema.
LG aus den kalten Norden
Anne
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ich danke dir ebenfalls, denn es war dein Kommentar, der mich tief berührt hat.
Ganz liebe Grüße, Anne
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