Menschen, Tiere ,Depressionen…

Spruch des Tages
Solange du dem anderen sein Anderssein nicht verzeihen kannst, bist du noch weit ab vom Wege der Weisheit.
Aus China

Depressive schreiben öfter Blogs?
Beim „stöbern“ in den verschiedenen Blogs ist es mir aufgefallen: es sind deutlich mehr depressive Menschen als Witzbolde hier am Werk. Sind „Depressive“ eher bereit über ihr Leben zu schreiben?
Macht Melancholie,(ich liebe den alten Namen für einen depressiven Gemütszustand), mitteilsamer?

Melancholie ist das Vergnügen traurig zu sein.
Victor Marie Hugo (1802 – 1885), französischer Lyriker, Romantiker und Maler, Mitglied der Académie Française

Oder wollen die Depries nur Jammern? Haben all diese Menschen ihr „Anderssein“ sich selbst noch nicht verziehen? Hat Mensch denn einfach nichts mehr zu Lachen? —–

Ich bin auch ein „Deprie“, zumindest sollte ich mich nach Meinung meiner Mitmenschen endlich in diese „gemachte Schublade“ legen. Doch ich sträube mich, nehme mich selbst und meine Befindlichkeiten einfach nicht mehr so ernst, ich geh nicht mehr für jedes Lachen in den Keller, ich danke meinem Schöpfer für den Rettungsanker „Humor“ , den er mir für sumpfige, tränenüberflutete Zeiten in die Wiege legte.

Manche Melancholiker sind Menschen, die nur noch als Clown in dieser Welt eine Überlebenschance haben.
Christa Schyboll (*1952),

Ich werde mir wohl eine Anstellung beim Zirkus suchen müssen! Ich sehe sehe schon den Plakatanschlag mit der Aufschrift:

Menschen, Tiere,Depressionen“

*lacht*
Ob ich mich wohl wiederfinde in der Manege des Lebens?

Ein Melancholiker ist ein Mensch, der Heimweh nach sich selbst hat.
Unbekannt

geschrieben im August 2005

3 Gedanken zu “Menschen, Tiere ,Depressionen…

  1. Liebe Anne,

    Melancholie (von meiner Frau Mama gern als Weltschmerz bezeichnet) kann man tatsächlich genießen, vorausgesetzt, es handelt sich eben um einen Weltschmerz, so ein diffuses, zartes Leiden an den allgemeinen Zuständen und Unzulänglichkeiten. Sobald die Sache was Persönliches bekommt, sieht es mit dem Genuss eher traurig aus. Und manchmal muss man sich soga eingestehen, dass man einen Grund zur Traurigkeit hat.

    Ich habe immer gesagt, meine Traurigkeit gehört zu mir, und ich lasse sie mir nicht ausreden oder miesmachen. Man ist nicht depressiv, nur weil man ab und zu aus irgend einem Grund traurig ist. Die klassischen vier Temperamente hat es auch schon immer gegeben. Die meisten meiner Bekannten würden mich den Sanguinikern zurechnen. Es heißt, ich würde oft und ansteckend lachen. Im Moment allerdings fehlt mir Sonne (innen wie außen). Besser gesagt, wenn sie mir außen fehlt, fehlt sie mir (mit den Jahren) immer mehr auch innen. Ich versuche verzweifelt, mich daran zu erinnern, wie ich das früher hinbekommen habe, das Wetter Wetter sein zu lassen. Und natürlich erinnere ich mich nicht, weil die Frage sich früher ja nicht stellte.

    Zwei Probleme stellen sich:
    Lebensberater versuchen uns weiszumachen, wir müssten pausenlos gut drauf sein. Das ist Quatsch. Von der Idee muss man sich frei machen.
    Das zweite Problem lässt sich weniger leicht abstellen. Die Welt ist nun mal eine Bühne, und als Junge Naive kommt man auch mit traurigen Augen noch ganz gut an, aber mit den Jahren wird der Rollenwechsel zur Komischen Alten erwartet. Aber auch da gibt es eine Lösung: Sich selbst die Rolle auf den Leib zu schreiben und zu hoffen, dass man nach der Pause noch ein Publikum hat.

    LG cuenta…….

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