Wie ein Kind im Dunkeln

Ich weine,
Ich weine,
keiner hört mich,

Keinem Menschen kann ich meinen Kummer anvertrauen und so schreibe ich hier ins Blog, so, wie die Märchenprotagonisten sich früher an den Ofen setzten und ihre Geheimnisse dem Ofen erzählten.
Aber hier ist keiner an der anderen Seite des Ofenrohrs.Nur ein paar bit und bytes und eine Menge leute, die ihre eigenen Sorgen haben.

Ich reiße mich zusammen und bete mir Überlebensmantras:
es wird schon gehn,
irgendwie geht es immer,
du wirst das schaffen,
sieh es nicht so negativ,
versuche positiv zu denken,
du schaffst das,
es wird sich eine Lösung finden,
es geht immer weiter,
wein nicht, weinen ist destruktiv,
sing, singen wirkt antidepressiv!

Ich singe,
mit dünner, zitternder, verweinter Stimme,
es macht mich nicht froh, sondern nur noch trauriger.
Wenn ich als Kind im Dunkeln Angst hatte
habe ich auch immer gesungen.
Die Angst tritt ein wenig in den Hintergrund
nur hell wird es nicht,
egal wie lang ich singe.

12 Gedanken zu “Wie ein Kind im Dunkeln

  1. jetzt müsstest du auf einem großen see einsam in einem boot sitzen, und plötzlich beim hin- und hergehen die balance verlieren und ins wasser fallen. dann würdest du kräftige schwimmzüge machen, um wieder zurück zum boot zu gelangen, das wäre aber nicht so einfach, wie das im film aussieht, oder vielleicht gerade eben deshalb so aufregend wie im film, und wenn du dich dann wieder ins boot gerettet hättest, dann wärest du die glücklichste auf erden. körperlich und geistig wie neugeboren! ausprobieren. das reicht auch in gedanken…

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  2. denn weißt du , ich schwimme schon seit Jahren verzweifelt, in der hoffenung auf Ufer oder Boot und immer wenn ich denke ich könnte es schaffen, rückt es wieder in weitere Fernen. Du glaubst nicht wie müde ich bin!

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  3. schön, dass du das mitfühlende aus meinen zeilen liest, aber wenn das noch nicht reicht, dann brauchst du jetzt vielleicht einen richtigen echten leibhaftigen freund neben dir, mit einem richtigen echten leibhaftigen arm um deiner schulter. und vor allem musst du den kummer benennen, denn sonst hat er noch viel zu viel kraft über dich. du musst ihn benennen und ihm sagen, dass du nichts mit ihm zu schaffen hast, dass er nicht teil deiner selbst ist, so sehr er dir das auch einreden will. und dann lässt du ihn einfach allein in seinem elend. und gehst deiner wege.

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  4. schön, liebe anne, dass mein freund tom in den frühen abendstunden schon hier bei dir war und ihr übers gemeinsame schwimmen filosofiert habt …
    das belebt dann schon fast so wie das schwimmen selbst!
    ich ruf dich morgen mal kurz an … freuen wir uns darauf. vielleicht können wir so ja gemeinsam unsere heutigen depressiven (ver)stimmungen ein wenig vertreiben (sofern wir das überhaupt möchten …)
    ganz liebe grüsse zur nacht
    vom ludi

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  5. lieber Tom, ich habe den Trost in deinen Worten sofort erkannt und gespürt und du hast sehr recht, ich könnte wirklich mal einen „starken Arm“ brauchen, der mir einen Teil Last tragen hilft. Leider ist es so, das mich die Menschen meist als stark wahrnehmen, ich seh einfach nicht so schwach aus, wie ich mich fühle. Ich fühle mich schrecklich im Moment und gleichzeitig habe ich auch ein ganz schlechtes Gewissen , denn viele Menschen auf der Welt sind grade jetzt, in diesem Moment, in dem ich herumjammere sicher viel mehr und existentieller in ihrem Leben und Umfeld bedroht als ich es bin. Das kann ich wohl sehen, aber das Wissen darum tröstet mich nicht. Es geht mir nicht besser weil es anderen schlechter geht.
    Depressionen, Kummer,finanzielle Sorgen, Ängste,gesundheitliche Probleme,.. das alles begleitet mich schon viele Jahre. Mein Kummer hat ein Dutzend Namen und Gesichter und habe ich eines aus meinem Kreis verbannt kommt es in einer neues Maske zurück. Man sollte doch denken, man gewöhnt sich daran, wie man sich an alles gewöhnt doch manchmal überfällt mich die Depression wie ein wütendes Tier und heute hatte ich ihr nichts entgegenzusetzen.
    Noch mal Dank für deine Anteilnahme. Es tat gut wenigstens verbal in den Arm genommen zu werden.
    lG Anne

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  6. Liebe Anne
    Laß dich ganz lieb umarmen.
    Ich kann diesen Zustand sehr gut nachfühlen.
    Und ich weiß, daß auch du weißt, es geht vorbei.
    Dieses Wissen ist in dir, auch wenn du grade keinen Zugriff darauf hast.
    Ich schicke dir viele positive Gedanken und noch mehr Kraft.
    alles erdenklich Liebe für dich
    Lilly

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