Ein Mensch von gründlicher Natur
Macht bei sich selber Inventur.
Wie manches von den Idealen,
Die er einst teuer musste zahlen,
Gibt er, wenn auch nur widerwillig,
Weit unter Einkaufspreis, spottbillig.
Auf einen Wust von holden Träumen
Schreibt er entschlossen jetzt:
„Wir räumen!“
Und viele höchste Lebensgüter
Sind nur mehr alte Ladenhüter.
Doch ganz vergessen unterm Staube
Ist noch ein Restchen alter Glaube,
Verschollen im Geschäftsbetriebe
Hielt sich noch ein Quentchen Liebe,
Und unter wüstem Kram verschloffen
Entdeckt er noch ein Stückchen Hoffen.
Der Mensch, verschmerzend seine Pleite,
Bringt die drei Dinge still beiseite
Und lebt ganz glücklich bis zur Frist,
Wenn er noch nicht gestorben ist.
Eugen Roth
Eine Antwort auch aus der Eugen Roth-Schmiede (für diverse Blog-Einträge , vielleicht sollten sich das die Möchtegern-Studenten zu Herzen nehmen):
Ein Mensch, der spürt, wenn auch verschwommen,
er müßte sich, genau genommen,
Im Grunde seines herzens schämen,
Zieht esvor, es nicht genau zu nehmen.
Bitte nicht ärgern, diese Menschen sind es nicht wert, dass man sie beachtet.
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danke dir
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