Besserwisserschneckis
Lieblingsgedichte
Heute: zum Thema
„Frühling“
Wir wollen wie der Mondenschein
Die stille Frühlingsnacht durchwachen,
Wir wollen wie zwei Kinder sein.
Du hüllst mich in dein Leben ein
Und lehrst mich so wie du zu lachen.
Ich sehnte mich nach Mutterlieb
Und Vaterwort und Frühlingsspielen,
Den Fluch, der mich durchs Leben trieb,
Begann ich, da er bei mir blieb,
Wie einen treuen Feind zu lieben.
Nun blühn die Bäume seidenfein
Und Liebe duftet von den Zweigen.
Du mußt mir Mutter und Vater sein
Und Frühlingsspiel und Schätzelein
Und ganz mein eigen.
(Elisabeth)Else Lasker-Schüler (1869 – 1945)
. . . . . . . . . . . . . . . . . Elisabeth („Else“) Schüler wurde am 11. Februar 1869 in Elberfeld als jüngstes von sechs Kindern einer assimilierten jüdischen Familie geboren.
Else Schüler war angeblich schon in der Schule, die sie bereits mit 11 Jahren verlassen haben soll, eine Außenseiterin, die sich nicht anpasste und sich für etwas Besonderes hielt.
Als Adolf Hitler Reichskanzler wurde, emigrierte Else Lasker-Schüler in die Schweiz. Am 14. Juli 1938 entzogen ihr die Behörden die deutsche Staatsbürgerschaft. Aber auch in der Schweiz konnte sie nicht bleiben: Im April 1939 musste sie das Land verlassen. Im Alter von 70 Jahren siedelte sie nach Palästina über. Sie starb verarmt und vereinsamt am 22. Januar 1945 in Jerusalem.
Eine äusserst lesenswerte Kurzbiographie über Else Lasker-Schüler und 10 andere Frauen der jüngeren Geschichte findet man hier: Karin Feuerstein-Praßer: „Ich gehe immer aufs Ganze“. 10 Frauenporträts
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