Tja, da hab ich meinen Geburtstag gut hinter mich gebracht. Schön ruhig, ohne viel Gefeiere. Ich konnte noch nie verstehen, warum man feiert dem Tode ein Jahr näher zu sein. Aber das nur nebenbei. Vielen Dank an Marieken und JHove, die mir liebe Grüße zukommen ließen. Ich werde mich revanchieren , wenn ihr mir eure Geburtstage verratet.
Heute war der 4.Todestag meiner Mutter. Ich kann gar nicht glauben dass sie schon so lange tot ist. Ich war heute mittag auf dem Friedhof und es war so eine zauberhafte Stimmung da, das hat mich ganz seltsam angerührt. Es war ganz warm und die Sonne hat durch die restlichen Rotbuchenblätter geschienen und das ganze Grab war mit rotgoldenen Blättern bestreut. Auf dem Grab lag wieder eine einzelne dunkelrote Rose. Auch zu ihrem Geburtstag liegt immer eine da.
Meine Mutter hatte wohl einen stillen treuen Verehrer. Ich habe ihn einmal gesehen als er die Blume aufs Grab legte und er war ganz verlegen. Er kam sich wohl fast ein bissel ertappt vor. Heute hab ich ihn nicht gesehen , aber die Rose lag da auf dem Grab. Ein letzter liebevoller Gruß für meine Mama.
Jeden Tag denke ich an meine Mutter und ich vermisse sie so sehr. Ich bereue jedes böse Wort gegen sie und jeden Streit , den ich mit meinen Eltern hatte. Ich möchte sie so gerne noch einmal nach dem Rezept für den Quarkstuten fragen, das ich verlor und nicht mehr finden kann. Ich würde mir von meinem Vater die Vögel in unserem winterlichen Garten erklären lassen und ich würde gerne mit beiden lachen. So ein unbeschwertes Lachen aus Kindertagen. Auf meinem Schreibtisch steht ein Foto meiner Eltern, beide lächeln mich an.
Ich habe heute meiner kleinen Nachbarin Jasmin die Geschichte von der Murmeltierfamilie Murmelins erzählt. Das hat meine Mutter sich ausgedacht als wir noch klein waren und später hat sie die Geschichten in immer neuen Variationen auch meiner Tochter erzählt.
Und bei all dem Erzählen und Lachen von Murmel und Murmeline mit ihren Kindern Murmelak, Murmelos und Murmelette , da war meine Mutter mir ganz nah, und wenn ich jetzt auf das Foto schaue, dann scheint sie mir zu zu zwinkern.
Die Hoffnung ist der Regenbogen
über den herabstürzenden Bach
des Lebens.
Friedrich Wilhelm Nietzsche
Du zuerst, JHove 😉
Nicht dem Tode ein Stück näher, sondern der Weisheit, die nur das Alter bringt.
Die Oma meines Freundes ist auch vor genau 4 Jahren gestorben. Sie war es gewesen, die ihn aufgezogen hat, die Mutter hat sich überhaupt nicht um ihn gekümmert. Das war auch sehr schwer für ihn und für mich als außenstehenden Betrachter. Er ist jetzt noch ziemlich traurig, wenn er an ihrem Grab steht, welches sich allerdings in Itzehoe befindet, da dort alle Mitglieder der „Familie“ (so kann man das eigentlich gar nicht nennen) wohnen außer André.
Na ja, das nur so nebenbei.
Da muss der Verehrer es aber wirklich ernst gemeint haben, wenn er jetzt immer noch Rosen auf ihr Grab legt. Das ist eigentlich doch schön, oder?
Kennst du „Die Toten Hosen“? Als Campinos Mutter gestorben ist, hat er seinen Schmerz in einem Lied verarbeitet, das mich sehr berührt, wenn ich es höre, allerdings kann ich dir jetzt gar nicht sagen, wie es heißt. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, es anzuhören, wenn man Musik solcher Art halbwegs gut leiden kann.
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Ich mag dich sehr Marieken, danke für deine lieben aufmunternden Worte .
Das Lied hab ich glaub ich schon mal gehört und ich kann dir nur zustimmen.
Was man an seinen Eltern hat weiss man glaub ich erst wenn man sie verloren hat. Ich hab mich oft mit meiner Mutter gestritten aber wir haben auch viel gelacht. Aber egal wie, es gab die Gewissheit immer und jederzeit einen Platz auf der Welt zu haben wo ich hin kann, wenn es mir schlecht ging. Nun ist sie einfach nicht mehr da und es gäbe noch soviel was ich sie gerne fragen wollte und was ich mit ihr bereden wollte.
Grüße an André
Anne
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Okay, ich sag’s mal so:
In der Nacht zwischen dem 30. November und dem 1. Dezember müsste korrekterweise die Angabe meines Alters im Blog-Profil auf 22 wechseln…;)
Den einzigen, mir nahestehenden Menschen, den ich bisher verloren habe, war mein Opa im Frühjahr 2001.
Er war mir unheimlich wichtig, vor allem, weil er mir eigentlich alles gezeigt hat, was man im Leben braucht. Mein Vater war, als ich klein war, oft auf See, deswegen war er ganz lange meine männliche Identifikationsfigut – und ich komme sehr nach ihm.
Als er gestorben ist, habe ich das alles nicht begreifen können und war auch mehr damit beschäftigt, meine Oma zu trösten.
Wegen seines Todes habe ich das letzte Mal bei seiner Beerdigung geweint. Es ist mir fast erschütternd leicht gefallen, die Realität dann ziemlich schnell anzunehmen und das hat folgenden Grund:
Er hat mir so viel gegeben, er hat mir so viel gezeigt und ich bin so viel er. Ich gehe auch nicht regelmäßig an seinem Sterbetag an sein Grab, weil ich für mich weiß, dass ich ihn (diesen Tag) immer in mir trage. Ich gehe hin, wenn ich es möchte und ich merke, dass es Zeit ist. Außerdem war er ein sehr fröhlicher Mensch. Er hätte nicht gewollt, dass sein Tod das Leben eines anderen bestimmt. Dafür hat er viel zu viel dafür getan, um mit seinem Leben im Gedächtnis zu bleiben.
Du wirst wahrscheinlich nicht sehr viel für Hip-Hop übrig haben, aber meiner Meinung nach hat Jay-Z im „Miss You“-Remix etwas sehr Wahres gesagt:
„We’re not remembering your death though,
we’re celebrating your life“
Kernaussage, nicht schwer zu erkennen, ist also, dass der/die Betreffende im Leben so viel gegeben hat, dass man sich daran erinnern sollte und sich darüber freuen, als dass man sich mit eigener Trauer umgibt.
Wie auch immer, ich habe in jedem Fall Respekt dafür, wie andere mit Verlusten aus dem Kreis ihrer Liebsten umgehen – wollte eben nur einmal kurz meine Sicht der Dinge dargelegt haben…
LG,
JHove
PS: Marieken…musikalisch kommen wir wohl nicht zusammen 😉
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Na so ein Pech…das bedaure ich wirklich überaus *gg*.
Allerdings solltest du nicht meinen Musikgeschmack nach einer Gruppe beurteilen…ich bin äußerst vielfältig bei der Auswahl „meiner“ Lieder. Im Moment läuft z.B. von Santa Esmeralda „Don`t let me be misunderstood“, davor war das ELO dran, dann kommen die Gorillaz, Enya, Rammstein, The Offspring, Caesars, Eric Clapton, die Beatles, Alanis Morissette (o.ä. 😉 ), Nirvana, die Guano Apes, Metallica, Apocalyptica, die Bloodhoundgang, Status Quo, HIM, Martin Kesici, Charon,…gut, ich breche jetzt hier mal ab, da ich die restlichen Leute nicht durch endlos scheinende Aufzählungen vergraulen möchte 😉
Was hörst du noch so außer Hip-Hop?
Jaah, mein Geburtstag…na ja, das ist etwas unpraktisch, deswegen wird er mit Vorliebe von Verwandten und Freunden vergessen: Ich werde am 24.12. 20 Jahre alt. Jawoll.
Und bevor irgendjemand fragt (denn die Frage kommt garantiert immer): Nein, mein Name hat rein gar nichts mit meinem Geburtsdatum zu tun ;D
Das war Zufall. Ehrlich.
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:
*japsendamBodenkugel*
Sweet!
Ich hab deinen Musikgeschmack doch nicht ernsthaft nach einer Gruppe geschweige denn einem Song von dieser beurteilt. Das war doch Spaß! Deswegen ja auch: „;)“
Ich höre sonst noch R’n’B, Soul, … aber auch Steve Miller Band, Frank Sinatra, Aretha Franklin und so’n Kram…
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Ach, ihr Beiden , ich habe, glaube ich, eine erhöhte Affinität zu Dezembergeborenen. Naja, da hab ich ja dann am 24.12 gleich 3 Leute an die ich „Geburtstagstechnisch“ denken muß. Und der Geburtstermin meiner Tochter war eigentlich auch der 24. aber sie hatte ein Einsehen und ist schon am 16.12. gekommen 😉
Zwischen dem 1.und 6. Dezember haben 4 meiner besten und ältesten Freunde Geburtstag.
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Lieber JHove, hab Dank für den Einblick in dein Erleben. Das kleine Gedicht erschien mir passend , ich hab sofort daran gedacht als ich deine Erzählung von deinem Großvater las.
Der Tod hat keine Bedeutung –
ich bin nur nach nebenan gegangen.
Ich bleibe, wer ich bin,
und auch Ihr bleibt dieselben.
Was wir einander bedeuteten, bleibt bestehen.
Nennt mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprecht in der gewohnten Weise mit mir
und ändert Euren Tonfall nicht!
Hüllt Euch nicht
in Mäntel aus Schweigen und Kummer.
Lacht wie immer
über die kleinen Scherze, die wir teilten.
Wenn Ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue
und ohne jegliche Traurigkeit.
Leben bedeutet immer nur Leben
– es bleibt so bestehen, immer –
ohne Unterbrechung.
Ihr seht mich nicht,
aber in Gedanken bin ich bei Euch.
Ich warte eine Zeit lang auf Euch
– irgendwo, ganz in der Nähe –
nur ein paar Straßen weiter.
Henry Scott-Holland
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Das Gedicht ist wunderschön und sehr wahrhaftig.
Ich danke dir!
LG,,
JHove
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Jetzt muss ich doch auch mal was schreiben, nachdem du mir immer so nette Kommentare schreibst, ich übrigens auch regelmäßig deinen Blog lese, aber zu träge zum Kommentieren bin.
Herzlichen Glückwunsch nachträglich.
Ich feiere gerne, gerne Geburtstag. Nicht, weil man „dem Tod ein Stück näher gekommen ist“, sondern – Du kennst doch sicher das Lied, dass Kinder so gerne singen:
Wie schön daß du geboren bist,
Wir hätten dich sonst sehr vermißt.
Wie schön daß wir beisammen sind,
Wir gratulieren dir, Geburtstagskind
(http://ingeb.org/Lieder/wieschod.html)
C., die in diesem Jahr gestorben ist, hatte im letzten Jahr zum ersten Mal ihren Geburtstag nicht gefeiert, sie wollte nicht immer im Frühjahr, sondern einmal im Herbst feiern. Im Sommer hat sie dann erfahren, dass sie krank ist.
Im Frühjahr haben wir heimlich alle ihre Freunde zu ihrem Geburtstag eingeladen, sie war überwätigt vor Freude. Die meisten haben sie an diesem Tag zum letzten Mal gesehen.
Feiere, dass du lebst.
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Ich gratuliere auch noch – spät, aber herzlich! Die besten Wünsche in Finnisch (perfekt, da korrigiert ;))
Sydämelliset onnittelut syntymämäpäivänäsi!!!
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Dann hab ich ja nochmal Glück gehabt! 😉
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Jaha, Dezemberleute sind einfach ungeschlagen. Oder sagen wir besser, Winterleute. Obwohl auch Sommermenschen sehr angenehm sind…und die von zwischendurch sind auch nicht zu verachten…mmmhh…;D
Glaubt ihr an Horoskope? *gg*
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Och ja, damit könnte ich mich auch noch anfreunden, denke ich 😉
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Auf finnisch hört sich mein Geburtstagswunsch seeehr lustig an. Danke dir;)
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danke
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Ja, denkst du? Na wart`s ab, du kennst mich noch nicht…;D
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Auf jeden Fall *gg*
Und liebe Grüße von André zurück!
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*verschrecktdreinblick*
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Teeheehee…*händereib*
„Heute back ich, morgen koch ich, übermorgen…“mal sehen…;D
Ja, ja, ja, „drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht noch was Bess`res findet…“
Ach ne…;)
So schlimm bin ich ja denn doch nicht, hoffe ich *gg*
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